Der Planungsprozess mit Stommel Haus

Nachdem ich hier bereits einmal beschrieben habe, wie wir persönlich unseren Grundriss entwickelt haben, möchte ich auch einmal beschreiben, wie der generelle Planungsablauf mit Stommel Haus funktioniert hat.

Gerade im Vergleich mit anderen Blogs habe ich festgestellt, dass die Planung, wie wir sie bei Stommel Haus erlebt haben, doch etwas anders abgelaufen ist als bei anderen Hasubau-Firmen. Natürlich wird es bei jedem anders ablaufen, so gibt es z.B. auch Bauherren, die mit fertiger Finanzierung und Plänen aufkreuzen und nur noch die Fertigung brauchen. Wer aber eine ungefähre Vorstellung möchte, was ihn bei Stommel Haus erwartet und wie die Planung ablaufen kann, darf gerne weiterlesen.

Generell kann man unseren Gesamtplanungsprozess in mehrere Phasen unterteilen:

  • Phase 1: Erstkontakt bis Bemusterung
  • Phase 2: Bemusterung bis Produktion
  • Phase 3: Hausbau bis Abnahme

Jede Phase ist dadurch gekennzeichnet, dass größtmögliche Flexibilität im Planungsprozess angestrebt wird und man alle Dinge so lange wie möglich ändern kann. Weiterhin gibt es bei Stommel Haus keine festen Haustypen. Man kann sich natürlich an einem der Musterhäuser orientieren, für gewöhnlich wird die Planung aber völlig frei sein und mit dem sprichwörtlichen leeren Blatt Papier anfangen.

Erstkontakt bis Bemusterung

Konkretisiert sich nach dem ersten Kontakt – sei es ein Vor-Ort-Besuch in Seelscheid, in einem der Musterhausparks oder rein telefonisch – das Interesse an Stommel Haus, wird man sich zunächst mit einem der Kundenberater unterhalten. Dieser beantwortet alle Fragen, die einem so einfallen können und erstellt auch die ersten Pläne und Grundrisse. Gerne auch mehrfach und in gefühlt einem Dutzend Varianten (danke nochmals, Herr H.!).

Auf Basis dieser ersten Pläne wird dann auch ein Angebot erstellt, das die kommerziellen Rahmenbedingungen enthält. Darin wird auch festgehalten, welche der Ausbaustufen man haben möchte. Sei es als Ausbauhaus, bei dem man den kompletten Innenausbau selber übernimmt oder das schlüsselfertige Haus, bei dem alle Gewerke durch Stommel Haus übernommen und verantwortet werden.
Bei uns bildete dieser Vertrag auch die Basis unserer Finanzierung.
Ein Wort zu dem Budget: plant genügend Reserven ein! Ein pauschaler Aufpreis von 20% erlaubt bei der Bemusterung dann auch das ein oder andere Extra. Denn teurer als gedacht wird es immer. Gerade wenn man sieht, was man sich so alles einbauen könnte.

Nach Unterzeichnung des Werkvertrags kommt auch der Architekt ins Spiel. Dieser ist dafür zuständig, die entworfenen Pläne in Form zu bringen und den Bauantrag zu erstellen. Es ist übrigens ohne Weiteres möglich, mit einem eigenen Architekten zu arbeiten! Hat man jemanden, der die persönlichen Wünsche besonders gut kennt und umsetzt, muss man nicht zwangsweise mit einem Stommel-Architekten zusammen arbeiten.

Gegen Ende dieser Planungsarbeiten, wenn der Bauantrag fertiggestellt ist, wird man dann auch typischerweise die Einladung zur Bemusterung erhalten. Dazu dann mehr in der nächsten Phase.

Meilensteine / Artefakte: Baupläne (Maßstab 1:100), Unterzeichnung des Werkvertrags, Finanzierung, Bauantrag, Baugenehmigung, Einladung zur Bemusterung

Bemusterung bis Produktion

Die Bemusterung ist der Termin, bei dem es wirklich ernst wird. Bis hierhin hat man den Grundriss entwickelt und stattet nun das (Haus-)Skelett mit Ausstattung(-fleisch) aus. Hier werden alle Details besprochen, die es zu besprechen gibt. Der geneigte Hausbauer tut deshalb auch gut daran, sich vorab zu informieren, sich eine Meinung zu bilden und nach Möglichkeit eine Vorauswahl zu treffen.

Die Bemusterung ist auch der Zeitpunkt, wo die Betreuung durch den Kundenberater zu Ende geht. Die Bemusterung wird nämlich bereits durch den späteren Bauleiter durchgeführt, der dadurch das Bauvorhaben bis ins Detail kennenlernen kann. Ab sofort und bis zur Fertigstellung ist dann der Bauleiter der primäre Ansprechpartner, der sich um alle Fragen rund um das Bauvorhaben kümmert. Er koordiniert auch alle Arbeiten im Hintergrund wie z.B. Planerstellung, Angebotserstellung oder Termine.

In dem Werkvertrag, den man unterschrieben hat, hat Stommel für die einzelnen Positionen bestimmte Annahmen bezüglich der Preise und der Ausstattung getroffen. Auf Basis dieser Annahmen wird dann berechnet, ob es bei der getroffenen Wahl zu Mehr- oder Minderpreisen kommt.
Z.B. wurden bei uns Fliesen mit einem durchschnittlichen Preis von 30€/m^2 eingerechnet. Nimmt man teurere Fliesen, bezahlt man einen Mehrpreis ansonsten evtl. auch einen Minderpreis.
Die Minderpreise sind dabei nach meinem Empfinden durchaus fair; ich habe nicht erlebt, dass ein Minderpreis extra niedrig angesetzt wurde, um dem Bauherrn zu einem Kauf zu nötigen.

Wichtig: in der Bemusterung trifft man eine erste Entscheidung. Diese kann man aber jederzeit revidieren oder ändern! Eine Frist ist dabei nur durch den Bauherren gesetzt, da die Produktion erst beginnt, wenn die Planung vollständig finalisiert wurde. Und selbst wenn erste Teile bereits bestellt wurden (Türen und Fenster haben z.B. eine lange Lieferzeit), erlaubt es Stommel Haus immer noch, gewisse Details zu verändern. Natürlich sollte man eine Wand nur so ändern, dass bestellte Ware noch dazu passt…

Sehr schön ist dann übrigens, dass die Elektrik erst im fertigen Haus final bemustert wird. Natürlich erstellt man bei der Bemusterung auch einen Elektroinstallationsplan und legt insbesondere fest, wo für die Außeninstallation Leerrohre benötigt werden. Von diesem Plan kann man aber abweichen, wenn man im Rohbau feststellt, dass man es doch ganz anders möchte. Ich halte das gerade in Hinsicht auf die Positionierung von Schaltern, Steckdosen und Lichtquellen für extrem gut! Einzige Ausnahme bilden meines Wissen die Leerrohre für Außenanschlüsse, die bereits im Werk in die Wände integriert werden.

Im Nachgang zu der Bemusterung erhält man dann 1:50-Pläne, ein Bemusterungsprotokoll sowie evtl. Nachtragsangebote, die der Bauherr allesamt unterschreibt. Dabei kann jede Position einzeln an- oder abgewählt werden. Da uns immer wieder neue Details eingefallen sind oder wir bestimmte Entscheidungen umgeworfen haben, sind wir mittlerweile bei Nachtragsangebot Nr. 3 angekommen. 🙂

Die Phase ist abgeschlossen, wenn alle kommerziellen und technischen Details (Pläne und Nachtragsangebote) geklärt und unterschrieben sind sowie alle baulichen Voraussetzungen (Baugenehmigung, Bodenplatte) vorhanden sind. Dann erhält man auch einen definitiven Liefertermin, zu dem das Haus gebaut wird. Dieser liegt mindestens 8 Wochen in der Zukunft, um das Haus produzieren und alle benötigten Dinge bestellen zu können.

Meilensteine / Artefakte: Baupläne (Maßstab 1:50), Bemusterungsprotokoll, Nachtragsangebote

Produktion, Hausbau bis Abnahme

Die Planung ist zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen, die Produktion beginnt. Wie der Hausbau und Innenausbau abläuft, werde ich dann zu gegebener Zeit berichten.

Nach Auskunft unseres Bauberaters können aber auch jetzt noch bestimmte Dinge geändert werden, sofern diese nicht schon produziert werden. Darauf ankommen lassen wollen wir es aber nicht. 🙂

Eine letzte Planungsphase gibt es, wenn der Rohbau fertiggestellt wurde: jetzt beginnt als erstes der Elektriker seine Arbeit. Da die Wände eine Installationsebene enthalten, können dort noch alle benötigten Leitungen und Kabel eingezogen werden. Man hat also die Möglichkeit, bereits im Haus zu stehen und erst dann exakt festzulegen, wo welcher Schalter und wo welche Steckdose hin soll.

Erst mit Einbringen des Estrichs werden dann die Wände von unten geschlossen, wodurch es dann nicht mehr möglich ist, neue Rohre oder Kabel zu verlegen.

Nach Einbau von Estrich und Heizung kommt noch der Fliesenleger, der ebenfalls erst auf der Baustelle letzte Details festlegt, z.B. wie eine eventuelle Badewanne eingebaut wird oder ob in der Dusche eine Ablage integriert werden soll.

Damit sollte dann auch der letzte Planungsschritt erledigt sein. Der Rest ist Erledigen, Prüfen und (hoffentlich) fröhliches Einziehen!

Meilensteine: geschlossene Außenhülle, Innenausbau, Abnahme und Übergabe

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